Liebe Leserin, lieber Leser,
auch für die Ri 02/2019 haben wir uns wieder etwas einfallen lassen, um komplexe Themen aus den Bereichen „Krypto“ und „Künstliche Intelligenz“ leicht verständlich aufzubereiten sowie rechtlich einzuordnen. Worauf muss man achten, ob als Verbraucher oder Unternehmen, als Gesetzgeber oder Richter? Die Maßstäbe sind schwer zu vereinheitlichen. Doch zusammenfassen lässt sich in Zeiten des abwechselnd an- und abschwellenden Hypes: Je mehr Wellen gemacht werden, desto verzerrter wird das Bild. Magie entpuppt sich eben doch stets als Fehlvorstellung.
Der „Legal Tech“-Endgegner „Robo Judge“ regt insbesondere zu philosophischen Überlegungen an. Die Digitalisierung verändert schließlich nicht nur unsere Art und Weise des Arbeitens, unsere Kommunikation und Lebensweise; sie verändert die Gesellschaft. Die Digitalisierung verändert sogar das Verständnis der Gesellschaft von Recht und der Gesellschaft selbst. Es stellt sich die Frage, inwieweit ist diese Veränderung begrüßenswert? Muss dieser Veränderung aktiv entgegengewirkt werden? Oder genügt die Aufklärung?
Unterschiedliche Interessen müssen grundsätzlich in Ausgleich gebracht werden. Dabei sind schutzwürdige Parteien wie der Arbeitnehmer und Verbraucher besonders zu berücksichtigen. Doch wie sieht es im Über-/Unterordnungsverhältnis Staat – Bürger aus? Vor allem dann, wenn Unternehmen wie Facebook mit ihren vorgeblichen Plänen der Weltrettung Staaten und Banken in Erklärungsnot bringen können? Man könnte fast meinen, das Libra-Symbol illustriert den derzeit hohen Wellengang.
Die Sommerausgabe versucht die vielen wichtigen Themen unserer Zeit zusammenzubringen, zu ordnen und für das lesereigene Vorankommen greifbar zu machen.
Viel Freude beim Lesen und
herzliche Grüße
Claudia Otto
Rechtsanwältin, Herausgeberin und Chefredakteurin